Allerlei Glück

Die Luisenstadt und die Tempelhofer Vorstadt, aus denen am 1. Oktober 1920 der Berliner Bezirk Kreuzberg wurde, stand schon dem jungen Dichter Fontane durch verschiedene Wohnungen, wichtige Ereignisse, Freundschaften und Arbeitsbeziehungen nahe, sodass dieser Stadtteil für sein Leben und Wirken besondere Bedeutung bekommen hat. Schon seit den 1820er-Jahren wohnten hier Familienmitglieder: die Adressbücher melden für das Jahr 1820 den Großvater von Theodor Fontane, den »Kabinets-Secretair P. Fontan(e), Friedrichstraße 230; 1824 in Pension« – ebenso 1826, aber nach der »Kleinen Hamburger Str. 13 in ein eigenes Haus verzogen«. Theodor Fontane legte am 19. Dezember 1839 bei dem Kreisphysikus Dr. Natorp, Alte Jakobstr. 109, in der Nähe der Kommandantenstraße, die Apothekerprüfung ab. Als er am 30. Dezember 1840 von dieser Berufstätigkeit aus Burg bei Magdeburg nach Berlin zurückkehrte, nahm ihn sein alter Freund Fritz Hesselbach in seine Wohnung in derselben Alten Jakobstraße auf; hier erkrankte Fontane und lag sieben Wochen in dieser »Chambre garnie« an Typhus danieder, und dann erst konnte er im Frühjahr 1841 seine neue Stellung in Leipzig antreten.
Von 1865 bis 1880 arbeitete Fontane – immer wieder abbrechend – an dem Entwurf eines Berliner Gesellschaftsromanes, der im ganzen unausgeführt blieb und von dem nur Teile für andere epische Werke verwendet wurden. Er sollte den Titel »Allerlei Glück« bekommen, eine Reihe von skurrilen Gestalten mit sehr verschiedenen Zielen zeichnen und in der Dessauer Straße spielen.
Dass Fontane 1872 in dieser Wohngegend ursprünglich bleiben wollte, zeigt ein Brief vom 30. März an Mathilde von Rohr: »Meine Frau ist jetzt vor allem in Wohnungsnöten. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen schon schrieb, dass unser Haus verkauft ist, dass die Mieten mindestens verdoppelt werden und dass wir also a l l e ziehen. Eine vorzügliche Wohnung in der Dessauer Straße hat uns Tante Merckel vorgestern weggeschnappt. Ich persönlich teile übrigens nicht die allgemeinen Ängste; wir müssen natürlich 3 Treppen hoch ziehen und 100 Thlr. mehr bezahlen; c'est tout. Dafür kriegt man aber »was«. Dies schrieb Fontane nur wenige Gehminuten vom Hafenplatz entfernt, wohin er 1886 einen der Berliner Schauplätze von seinem Roman »Cécile« verlegte.

E-Book – ePUB3/PDF 
Zahlr. Abbildungen
Erschienen 2023
ISBN 978-3-910471-88-7 (PUB-Reflowable)
ISBN 978-3-910471-89-4 (PUB-FXL)
ISBN 978-3-910471-90-0 (ePDF)

     
       

 

AVANTI!

Leben und Werk Benito Mussolinis sind in einer umfangreichen Literatur beschrieben worden, doch die entscheidenden zehn Monate seines Lebens, vom 28. Juni bis zum 24. Mai 1915, haben 1935, als die Inauguraldissertation von Hans E. Pappenheim publiziert wurde, noch keine zusammenhängende Darstellung gefunden. Eine solche musste auch Fragment bleiben, da zum Zeitpunkt dieser Publikation die Bände des »Avanti!«, die Zeitung der Sozialistischen Partei Italiens (PSI), mit einer lückenlosen Übersicht der Artikel aus Mussolinis sozialistischer Zeit in Deutschland fehlen und die Benutzung, der in Italien noch vorhandenen nicht möglich war. Der knapp dreißigjährige Mussolini gelangte an die Spitze des ganzen italienischen Sozialismus. Die Zeitung »Avanti!« und die gesamte Bewegung erlangten eine extreme Bedeutung. Typisch war Mussolinis Anfang: »In dem Blatt, das ich redigiere, kann nur einer die Leitartikel schreiben – und der bin ich. Ein Blatt kann nur von einem Menschen und einer Idee geleitet werden. Ich bin nicht gekommen, um mir die Führung aus der Hand nehmen zu lassen.« Und schon stieg die Auflage des »Avanti!«
Viele Frauen haben von jungen Jahren an Mussolinis Leben begleitet und bestimmt – auch wenn er das naturgemäß anders sah. Die Jüdin Angelica Balabanoff beschreibt einen Mann, der Angst vor Hunden hatte, Angst vor Ärzten, Angst vor Friedhöfen und Angst davor, im Dunkeln alleine auf die Straße zu gehen. Von 1912 bis 1917 gehörte Balabanoff der Führung der Sozialistischen Partei an und trat Ende 1912 zusammen mit Benito Mussolini in die Leitung der Zeitung »Avanti!« ein. Sie war die erste der beiden intellektuellen jüdischen Liebhaberinnen des zukünftigen Duce; die zweite Margherita Grassini Sarfatti, genannt »Signora di Milano«. Auszüge aus ihrer Publikation »Mussolini. Lebensgeschichte« von 1926, erzählen über die Jugend und Anfänge Mussolinis, sein Bemühen und Streben, mit dem erklärten Ziel, politische Macht zu erlangen. Sarfattis größte Bedeutung liegt jedoch in ihren kunsttheoretischen Schriften und in der Unermüdlichkeit, mit der sie besonders junge, noch unbekannte Maler unterstützt und bekannt macht. In dem Klima der Bejahung von Schönheit und Harmonie im Gegensatz zu den Dissonanzen der kubistischen, expressionistischen und futuristischen Kunst, wird Margherita Sarfatti die Sprecherin einer Gruppe von sieben Künstlern sein, u. a. Mario Sironi. Diese Künstler, die sich in Lino Pesaros Galerie 1922 in Mailand trafen, um sich unter dem Namen »Novecento« zu vereinen.
Das Schicksal der »Amante« von Benito Mussolini: Clara ›Claretta‹ Petacci. Sie wurde von allen als seine »Geliebte und Profiteurin« betrachtet und konnte eine Situation nicht ertragen, die sie ausgrenzte und benachteiligte, daher setzte sie Mussolini öfter unter Druck, seine Frau Rachele zu verlassen. Mussolini schien diesem Vorschlag zuzustimmen, unternahm dann aber nichts und Petacci schickte ihm, vor allem von Februar bis April 1945 feurige Briefe, in denen sie ihn als Mann herabwürdigte und einen Egoisten, einen Schwächling, einen Feigling nannte. Dennoch war es sie, die bedingungslos an seiner Seite blieb und mit ihm am 28. April 1945 von Partisanen in Giulino di Mezzegra am Comer See hingerichtet wurde.
Nicht zu vergessen sei Mussolinis Ehefrau Rachele Guidi, die einfache Frau mit hellem Verstand und das blieb sie auch als »First Lady« ihres Landes. Es ist der private Mensch, der Familienvater, den Rachele realistisch und nicht ohne Humor, uns in ihren Erinnerungen »Mussolini ohne Maske« 1974 in Auszügen schildert. Sie wohnte bis zu ihrem Lebensende in dem Haus in Forlì, dass ihr Mussolini kaufte, als er noch nicht der »Duce« war.
Hintergrundgeschichten, die das Leben Mussolinis geprägt und begleitet haben ergänzen das Buch: Vahdah Jeanne Bordeux, Angelica Balabanoff, Claretta Petacci, Margherita Sarfatti, Mario Sironi, Franco Bandini, Benito Albino Dalser, Edda Mussolini Ciano, Eva Braun, Agro Pontino, Marsch auf Rom, Villa Feltrinelli, Partisanen, Quarto Camurri.

E-Book – ePUB3/PDF 
Zahlr. Abbildungen 
Erschienen 2023
ISBN 978-3-9821614-8-8 (ePUB-Reflowable)
ISBN 978-3-910471-99-3 (ePUB-FXL)
ISBN 978-3-9821614-7-1 (ePDF)

     
       


Kinder sind anders

Eine christliche Familie jüdischer Herkunft zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin. Der Gymnasialprofessor Karl Pappenheim und seine Frau Erna bewohnen die Beletage in der Söhtstraße 1 in Gross-Lichterfelde, heute: Berlin-Lichterfelde. Der Sohn Hans wird 1908 geboren und Erna Pappenheim beginnt die täglichen Ereignisse in ihrem Tagebuch niederzuschreiben. Das sind u. a. Erlebnisse während der Sommerfrische in Krummhübel, i. Riesengebirge, heute: Karpacz (Polen). Man trifft sich dort mit der Berliner Freundin der Familie, der Komponistin und Pianistin der Spätromantik, Anna Teichmüller, die einen größten Teil ihres Lebens in der von Carl und Gerhart Hauptmann um 1890 gegründeten Künstlerkolonie im benachbarten Schreiberhau, heute: Szklarska Poręba verbringt. 1911 werden die Zwillinge Inge und Ursel geboren und Erna Pappenheim beobachtet und beschreibt die Entwicklung ihrer Kinder. Sie ist sehr vertraut mit dem Verhalten von Mädchen und Jungen, denn der Schwiegervater, der Fröbel Pädagoge Dr. Eugen Pappenheim hat sein Engagement für die »Fröbelbewegung« an seine Töchter Anna und Gertrud weitergegeben. Herausragend war Tochter Anna, die zum Kreis der Pädagoginnen zählte, die Kindergärten gründete und leitete. Als Clara Grunwald, Initiatorin und Protagonistin der Montessori-Bewegung in Berlin, die Dottoressa Maria Montessori für einen Vortrag 1922 nach Berlin einlädt, werden Gertrud Pappenheim und ihre Schwester Anna Wiener-Pappenheim, vermutlich Maria Montessori auch getroffen haben. 
Erna Pappenheims Tagebücher sind ein bemerkenswertes Dokument aus der Zeit des Berliner Bürgertums zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Wir erfahren auch von der katastrophalen Ernährungssituation der Zivilbevölkerung im »Hungerwinter« 1916/17, die selbst im Großbürgertum als äußerst schmerzhaft empfunden wurde. Neben den Aufzeichnungen sehen wir zahlreiche private Fotografien der Familie aus Gross-Lichterfelde, den Ferien in Krummhübel und Längenfeld im Ötztal in Tirol.

E-Book 
Zahlr. Abbildungen 
ISBN 978-3-9820572-3-1 (ePub)
ISBN 978-3-9821614-1-9 (ePDF)
artesinex verlag
Erschienen 2022

     
       

 

Eine Straße in Berlin-Mitte im Wandel der Zeiten

Ende des 17. Jahrhunderts entstanden auf den unbebauten Flächen vor der Stadtmauer Berlins, die Scheunen Berliner Bürger mit Ackerbesitz. Dieses Gebiet wurde »Scheunenviertel« genannt, ein Name, der in der weiteren Geschichte der Stadt eine bewegte Rolle spielen sollte. Zu Beginn erwachsen feudale Palais und die Bewohner waren bedeutende Persönlichkeiten der Zeit, wie z.B. der preußische Minister Karl Abraham von Zedlitz, sein Anwesen befand sich in der Münzstraße 20, dessen namhaftester Besucher 1778, der Dichter Johann Wolfgang Goethe, auf seiner einzigen Berlin-Reise, war. Nach v. Zedlitz’ Ausscheiden aus dem Staatsdienst und Rückkehr nach Schlesien (1789) setzt ein merklicher sozialer Abstieg des Ansitzes Münzstraße 20 ein. 
Unter dieser Adresse wird im Dezember 1859 das Victoria-Theater eröffnet und wir erleben mit, wie größte Niederlagen und höchste Triumphe sich abwechseln. Im März 1891 kam dann das Ende und das Victoria-Theater war Geschichte. In nennenswertem Umfang stieg die Zahl der ostjüdischen Einwanderer nach der ersten Russischen Revolution (1905) an und wurde verstärkt durch den Zuzug galizischer Juden, die nicht zum Sündenbock der in Auflösung begriffenen Kaiserreiche werden wollten. Die Gegend hinter dem Alexanderplatz wurde zu einem Lebenszentrum der so genannten »Ostjuden«. Ab 1933 wurden zunehmend neue Beschränkungen den Juden in Deutschland auferlegt. Familien auseinandergerissen, Abschied genommen – sehr oft für immer. Beim Novemberpogrom 1938, als die Synagogen brannten, war es der vorläufige Tiefpunkt und der letzte Moment, das Land zu verlassen. Wahllos wurden die Menschen verhaftet und in die Konzentrationslager gebracht. Noch ahnten nur Wenige, wie das Ende sein würde.
Julien Offray de la Mettrie war ein französischer Arzt, Philosoph und Satiriker, der sich vor allem mit seiner Schrift »L’homme machine« in der Geschichte des Materialismus einen Namen machte. Als wichtiger Denker des 18. Jh. vertrat er eine radikale materialistisch-atheistische Weltanschauung. Er wurde wegen seiner satirischen Äußerungen bzw. Angriffe auf das korrupte Verhalten einflussreicher Mediziner Frankreichs von diesen des Landes verwiesen. Schlimmer noch als seine Verfolgung durch die etablierten Medizinerkreise seiner Heimat traf ihn vermutlich die einheitliche Front der zeitgenössischen aufklärerischen Philosophen, die sich trotz ihrer Uneinheitlichkeit geschlossen gegen ihn, insbesondere gegen seine Auffassungen zu Sittlichkeit und Moral wandten.Über den Umstand seines Todes wird berichtet, der haltlose Narr habe seine Genussfähigkeit unter Beweis stellen wollen und eine riesengroße Pastete gegessen, woran er später, nach eigensinniger Selbsttherapie, gestorben sei. Diese Geschichte, die sehr unwahrscheinlich klingt, wurde später immer wieder gerne aufgegriffen und erzählt. Sein letzter Wille, auf dem Grundstück der französischen Gesandtschaft in Berlin beerdigt zu werden, wurde ignoriert. Seine Korrespondenz verschwand spurlos, seine Bibliothek wurde versteigert, nur seine veröffentlichten Schriften blieben der Nachwelt erhalten.

E-Book
Zahlr. Abbildungen
ISBN 978-3-9821614-3-3 (ePub)
ISBN 978-3-9821614-4-0 (ePDF)
artesinex verlag
Erschienen 2021

     
     

 

 

Lebens- und Beziehungskünstlerin, Holocaust-Überlebende, Weltbürgerin: Die Biographie der 2016 verstorbenen Erfolgsschriftstellerin

Geboren an Heilig Abend 1927, wuchs Angelika Schrobsdorff in großbürgerlichen Verhältnissen in Berlin auf. Als sie elf ist, emigriert die Mutter mit ihren beiden Töchtern nach Bulgarien. Der Vater spricht beim Abschied vor der Villa in Grunewald von „einer schönen kleinen Ferienreise“. Erst im Exil erfährt Angelika Schrobsdorff, dass ihre Mutter Jüdin ist. Ihre geliebten Großeltern überleben nicht. Nach dem Krieg kehrt Schrobsdorff zunächst nach Deutschland zurück – und verursacht dort mit ihrem Roman „Die Herren“ einen handfesten Skandal. Zwischen Israel, Frankreich und Deutschland pendelnd, führt sie in der Folge ein rastloses und produktives Leben. Bis sie 2006 ein letztes Mal in das Land zurückkehrt, aus dem sie fast siebzig Jahre zuvor vertrieben worden war. 
Quelle: btb (TB) Verlag

Taschenbuch
Durchgehend s/w-Abbildungen
ISBN 978-3-442-71779-8
btb Verlag - Verlagsgruppe Random House
Erschienen 2019

   
     

 

 

Ab nach Bautzen! – Inbegriff des Stasi-Terrors

Vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage.

Die Berliner Fotografin und Autorin Rengha Rodewill ist jahrelang den Spuren politischer Gefangener in der ehemaligen DDR gefolgt, die - wie in Bautzen II - nach ihrer Verhaftung zu »Nummern« geworden sind. 2010 begann ihre fotografische Arbeit in der Sonderhaftanstalt Bautzen II. Keine so detaillierte Beschreibung, auch die Darstellung eines Zeitzeugen kann die persönliche Erfahrung historischer Stätten nicht ersetzen. Kein Wort kann so tief berühren wie der Anblick eines authentischen Ortes. Mit dieser Fotodokumentation und den Erfahrungen ehemaliger Häftlinge aus dem »Stasi-Gefängnis Bautzen II« will die Fotografin an einen Ort erinnern, der wie kein anderer für die Willkür und das Misstrauen der DDR stand, und einen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten. 1951 übernahm das für das gesamte Gefängnis zuständige Innenministerium der DDR die Justizvollzugsanstalt Bautzen, als »Objekt II« wurde das Gerichtsgefängnis wieder eine Außenstelle von Bautzen I, genannt das »Gelbe Elend«. 1956 richtete das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in Bautzen II eine Sonderhaftanstalt ein, es wurde zu einem Hochsicherheitstrakt mit 200 Haftplätzen für Sondergefangene wie Regimekritiker, Spione oder Kriminelle mit prominentem Sonderstatus ausgebaut. 1963 wurde das Haus von Bautzen I getrennt und als eigene Strafanstalt geführt. Zur Tarnung blieb es nominell eine Einrichtung des Innenministeriums der Staatssicherheit unter Minister Erich Mielke. Im Dezember 1989 erfolgte die Auflösung des MfS, alle politischen Gefangenen wurden freigelassen.
Rodewill machte sich 2011 auf die Suche nach weiteren Spuren in der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg, um in »Mielkes verlassener Stadt« zu fotografieren. Der »unheimliche Block«, ein gigantisches Viertel in der Normannenstraße, mit seinen Gebäuden war für Rodewill der Inbegriff des Grauens; die Machtzentrale der DDR-Staatssicherheit, der SED-Diktatur. Die ersten Aufnahmen entstanden im »Haus 22«, wo sich ursprünglich das Stasi-Museum befand, und weitere Fotos im »Haus 1« nach seinem Umzug im Jahr 2012. Im »Haus 7« befindet sich jetzt das Stasi-Unterlagen-Archiv-Berlin, Rodewill konnte auch da weiteres dokumentieren. Dies waren alles deprimierende Momente und schockierende Erfahrungen für die Fotografin, die sie nicht loslassen sollten.
2014 folgte der beeindruckende Schwarz-Weiß Bildband »Hoheneck – Das DDR-Frauenzuchthaus« - Dokumentarische Erkundungen in Fotos mit Zeitzeugenberichten und einem Vorwort von Katrin Göring-Eckardt.

E-Book
Zahlr. Abbildungen
ISBN 978-3-9820572-7-9
(ePUB)
ISBN 978-3-9820572-8-6 (ePDF)
artesinex verlag
Erschienen 2019

       
       

 

 

Eva Strittmatters Gedichte im Licht der Deutschen Oper Berlin

Vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage.

Die Kombination von Lyrik und Fotografie, so lyrisch die Fotografien von Rengha Rodewill sind, so bildhaft ist Strittmatters Lyrik. Requisiten sind jenseits der Bühne nur Gegenstände, die nach der Vorstellung wieder in Regalen und dunklen Kammern verschwinden, aber auf der Bühne bestimmen sie die Emotionen mit und tragen zu einem erfolgreichen Abend bei. In stimmungsvollen Fotos hat die Berliner Künstlerin Rengha Rodewill die verborgenen Welten hinter der Bühne der Deutschen Oper Berlin wieder ans Licht gebracht und mit den zeitlosen Gedichten von Eva Strittmatter in einen Dialog gesetzt, sodass im Spiel der beiden Kunstformen, ein neues ästhetisches Erlebnis entsteht.
Das lange Gedicht »Der junge Stendhal in Paris 1805«, das seine Tagebücher aufnimmt und umsetzt, dazu der »Barlach-Kopf«, der die Oper beherrscht, es hat mich erstaunt und verwundert mich, wie Rengha Rodewill meine Gedichte zu lesen versteht, welch eine Innenwelt sie ihnen abgelesen hat. Der Einbruch der Oper, des Schicksals in meine verborgene Wald-Existenz erhebt mich, schafft mir eine ganz unerwartete Sicht auf meine Gedichte und auf das von mir doch gelebte vergangene Leben. (Vorwort Eva Strittmatter/Auszug).
Eva Strittmatter (1930-2011) ist eine der populärsten und meistgelesenen Lyrikerinnen der Gegenwart. Mit einer Rekordauflage von über zwei Millionen Exemplaren wurden ihre Bücher in 17 Sprachen übersetzt. Die Form ihrer Gedichte besticht durch Einfachheit und Klarheit. Sie veröffentlicht mehr als ein Dutzend Bände mit Gedichten, Prosa und Kinderbüchern.
Der schriftstellerische Nachlass wurde 2015 zusammen mit dem ihres Ehemannes Erwin Strittmatter an die Akademie der Künste in Berlin übergeben.

E-Book
Zahlr. Farbabbildungen u. Gedichte
ISBN 978-3-9820572-4-8 (ePub)
ISBN 978-3-9820572-0-0 (ePDF)
artesinex verlag
Erschienen 2019

       
       

 

 

Zwischen Kunst, Liebe und Revolution

Vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage.

Die Fotografin und Autorin Rengha Rodewill verschafft sich interessante Einblicke in das Leben der bedeutenden jüdischen Berliner Bildhauerin Ingeborg Hunzinger. Zahlreiche Fotografien von 2008 aus ihrem persönlichen Lebens- und Arbeitsbereich und dem berühmten Freiluftatelier sind zu sehen. Rodewill dokumentiert außerdem wichtige Skulpturen im Berliner Stadtraum, die von der Künstlerin erschaffen wurden. Hunzingers bedeutendstes Werk ist der „Block der Frauen“ in der Berliner Rosenstraße. Das Denkmal erinnert an den Aufstand der »Berliner Frauen 1943 – Rosenstraßen-Protest«. Auf der Rosenstraße verlangten sie in Sprechchören: „Gebt uns unsere Männer wieder!“. Ein biografischer Text führt den Leser in das unruhige Leben von Beginn der Kindheit, in einem wohlhabenden arisch-jüdischen Elternhaus, bis hin zur Kommunistin. Hunzinger zählt mit zu der prägendsten und anerkanntesten Bildhauerin Berlins. Die Krönung ihres Lebenswerks war die Arbeit an einer lebensgroßen Skulptur Rosa Luxemburgs, die sie sehr verehrte. Die Bildhauerin konnte das Werk nicht mehr vollenden, im Alter von 94 Jahren verstarb sie am 19. Juli 2009 in Berlin. 
Rosa Luxemburg gewährt literarische Einblicke in ihren emotionalen Liebesbriefen an Leo Jogiches, dem Mitbegründer der KPD, sowie an ihren jungen Geliebten Kostja Zetkin. Ihre Briefe sind zartfühlend und dann wieder rebellisch; wir erleben die politische Kämpferin außerhalb der Klassenkämpfe in ihrer widerspruchsvollen Privatsphäre. Die Inhalte sind nicht nur schöne Worte und liebe Botschaften, sondern gleichzeitig Betrachtungen über politische Ereignisse, sowie unvermittelte Analysen der gegenseitigen Gefühle und Kritik am Verhalten der Geliebten. Zahlreiche Briefe schrieb Rosa Luxemburg auch an Clara Zetkin, Luise Kautsky, Mathilde Jacob und Sophie Liebknecht; diese geben die bedingungslose Vertrautheit zu den ihr nahestehenden Freundinnen wieder.
Konstantin (Kostja) Zetkins weitere Lebensspuren mit seiner Frau Gertrude Bardenhewer werden in erstmals veröffentlichten Fotografien gezeigt.
Das besondere Bildmaterial umfasst die Jahre in USA, Frankreich und Kanada.

E-Book
Zahlr. Abbildungen
ISBN 978-3-9820572-5-5 (ePUB)
ISBN 978-3-9820572-6-2 (ePDF)
artesinex verlag
Erschienen 2019

       
       

 


Geschichtsstunde mit -ky: Die Erinnerungen des Bestseller-Autors Horst Bosetzky mit Fotografien der Berliner Künstlerin Rengha Rodewill führen in eine längst vergessene Welt: Das Berlin der Nachkriegsjahre, zu den Hinterhöfen, Fußballplätzen und vielen anderen Orten der Kindheit Bosetzkys in Neukölln. Entstanden ist ein amüsant-nostalgisches Buch, das Staunen lässt angesichts der vielen Veränderungen, die Berlin seit den Kindheitstagen von Bosetzky erlebt hat. Die Texte sind liebevolle Preziosen über die Kindheit des Krimiautors, die mit den Bildern von Rengha Rodewill und historischen Aufnahmen Stoff für viele Nachmittage liefern im Lese-Sessel bei Kaffee und Kuchen - am besten mit den eigenen Kindern und Enkeln.
Quelle: Vergangenheitsverlag Berlin

Klappenbroschur
Durchgehend s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-86408-173-6
Vergangenheitsverlag Berlin
Erschienen 2014

Der Ort ist bis heute Synonym für die Verfolgung politisch unliebsamer Frauen in der DDR. Es ist ein Ort des Schreckens. Hier wurde gefoltert, gab es Isolations- und Dunkelhaftzellen, war die DDR unterdrückend wie sonst kaum. Kein Wort vermag eine so tiefe Betroffenheit auszulösen wie der Anblick eines authentischen Ortes.
Die Berliner Fotografin Rengha Rodewill folgt seit Jahren den Spuren politischer Häftlinge in der ehemaligen DDR, die – wie auch in Hoheneck– nach ihren Verhaftungen zu "Nummern" gemacht wurden. Rengha Rodewill möchte als Künstlerin und Fotografin mit dieser Fotodokumentation und den Erlebnisberichten ehemaliger inhaftierter Frauen aus dem Gefängnis in Hoheneck zur Erinnerungskultur über diesen berüchtigten Ort beitragen, der wie kein anderer für die Willkür und das Misstrauen der DDR stand. Herausgekommen sind über 200 eindringliche Fotografien, die spürbar nah diesen Ort erkunden, der für Tausende Frauen in der DDR den Ausschluss vom Leben bedeutete.
Quelle: Vergangenheitsverlag Berlin

Hardcover
Durchgehend s/w Abbildungen
ISBN 978-3-86408-162-0
Vergangenheitsverlag Berlin
Erschienen 2014

WDR3 WDR 3 Radio Resonanzen mit Ulrich Bierman, DDR-Frauengefängnis Hoheneck:"Wir wurden wie Abschaum behandelt".
Ein Gespräch mit Rengha Rodewill, 30.06.2014

 

Keine noch so detailgenaue Beschreibung, nicht einmal die Schilderung eines Zeitzeugen kann das persönliche Erleben von Geschichtsstätten ersetzen. Kein Wort vermag eine so tiefe Betroffenheit auszulösen wie der Anblick eines authentischen Ortes.
Die Berliner Fotografin Rengha Rodewill folgt seit Jahren den Spuren politischer Häftlinge in der ehemaligen DDR, die – wie auch in Bautzen II – nach ihren Verhaftungen zu „Nummern“ gemacht wurden. Rengha Rodewill möchte als Künstlerin und Fotografin mit dieser Fotodokumentation und den Erlebnisberichten ehemaliger Häftlinge aus dem »Stasi-Gefängnis« Bautzen II zur Erinnerungskultur über einen Ort beitragen, der wie kein anderer für die Willkür und das Misstrauen der DDR stand. Herausgekommen sind über 150 einfühlsame wie erschreckende Bilder, die nah an den historischen Ort führen und die Atmosphäre dieses politischen Gefängnisses spürbar werden lassen.
Quelle: Vergangenheitsverlag Berlin

Hardcover
Durchgehend s/w Abbildungen
ISBN 978-3-86408-119-4
Vergangenheitsverlag Berlin
Erschienen 2013

 

Einblicke

Im Sommer 2008 besuchte die Berliner Fotografin Rengha Rodewill die 93-jährige Bildhauerin Ingeborg Hunzinger nur ein Jahr vor ihrem Tod. Beeindruckt von der Persönlichkeit und dem Werk der Künstlerin entstand in ihrem Haus und Atelier in Berlin-Rahnsdorf die Fotoserie „Einblicke“. Der Fotografin und ihrer Kamera erschlossen sich bei diesem Besuch intime Momente und Ansichten aus dem Leben dieser ganz besonderen Frau. Fasziniert war Rodewill von der noch unfertigen Skulptur Rosa Luxemburgs, die als Krönung des Werks von Ingeborg Hunzinger auf dem gleichnamigen Platz vor der Berliner Volksbühne aufgestellt werden sollte. Leider konnte die Künstlerin diese Arbeit nicht mehr vollenden.  Die Fotografin hatte jedoch  bei ihrem Besuch die schwärmerische Verehrung Ingeborg Hunzingers für die Person der Politikerin erkannt und machte es sich zur Aufgabe, zwischen der Kunst der Bildhauerin und den außergewöhnlichen Briefen Rosa Luxemburgs eine Beziehung zu entwickeln. Rengha Rodewill suchte nach dem Tod Ingeborg Hunzingers das Haus in Rahnsdorf 2010 noch einmal auf, um mit der Kamera die letzten ihm innewohnenden Geheimnisse aufzuspüren. Außerdem begab sie sich 2011 in Berlin auf weitere Spurensuche, um einige bekannte und bedeutende Werke der berühmten Künstlerin zu dokumentieren.
Quelle: Karin Kramer Verlag

Klappenbroschur
Farb- und s/w Abbildungen
ISBN 978-3-87956-368-5
Karin Kramer Verlag
Erschienen 2012

 

Requisiten sind jenseits der Bühne nur beliebige Gegenstände, die nach der Vorstellung wieder in Regalen und dunklen Kammern verschwinden. Doch auf der Bühne bestimmen sie, sorgsam ausgesucht, die Emotionen mit und tragen zu einem gelungenen Abend bei.
Die Berliner Künstlerin Rengha Rodewill hat in atmosphärischen Fotos die verborgenen Welten hinter der Bühne der Deutschen Oper Berlin wieder ans Licht gebracht — und in einen Dialog mit den zeitlosen Gedichten Eva Strittmatters gestellt, sodass im Zwischenspiel der beiden Kunstformen ein neuartiges ästhetisches Erlebnis entsteht. Mit einem Vorwort von Eva Strittmatter.
Zusammenfinden von Lyrik und Fotografie - so lyrisch die Fotografien von Rengha Rodewill sind, so bildhaft ist Eva Strittmatters Lyrik.
Quelle Plöttner Verlag

Hardcover mit Schutzumschlag
Durchgehend s/w Abbildungen u. Gedichte
ISBN 978-3-86211-005-6
ISBN 978-3-95537-061-9
Plöttner Verlag Leipzig
Erschienen 2010

 

home

© 1998 to 2024  Agentur Wort + Kunst | artesinex verlag
Alle Rechte vorbehalten